Donnerstag, 5. Oktober 2017

Blätterwald

Gespräch mit Gott

Der Gründer und langjährige Leiter des Missionswerks „Christus für alle Nationen“, Reinhard Bonnke (Orlando, US-Bundesstaat Florida), hat eine letzte große Evangelisation in Afrika angekündigt. Sie soll vom 9. bis 12. November in Lagos in Nigeria stattfinden. Das meldet die Online-Zeitung „Christian Post“ (Washington). „Gott hat zu mir gesprochen und mich aufgefordert, für einen letzten Glaubensfeldzug nach Afrika zu reisen“, zitiert sie den 76-jährigen Deutschen.

idea, 8. März 2017 

Unruhen und Tote

Bonnke predigt seit Jahrzehnten vor Tausenden, Hunderttausenden, teils sogar Millionen von Menschen. Seinen Zuhörern in Nigeria, Togo oder Südafrika verspricht er Heilung. Er sagt, er könne den Krebs besiegen, und treibt auch mal Dämonen aus. In den 90er-Jahren suchte sich Bonnke für seine Feiern gezielt muslimische Nachbarschaften aus, worauf es in einzelnen Fällen zu Unruhen mit Toten gekommen sein soll. Bonnke wies stets jede Verantwortung von sich.

Landbote Winterthur, 18. Dezember 2015

13. Dezember 2013
Okkultismus aus christlicher Sicht

Ist der Missionar Bonnke, der im neunten Lebensjahr die göttliche Berufung erfahren haben will, Afrika zu missionieren, also doch ein Bauernfänger? Jemand, der mit der Hoffnung der Menschen gute Geschäfte macht durch den Verkauf von Büchern, Filmen und Eintrittskarten? In der evangelischen Landeskirche beobachtet Jürgen Schnare, zuständig für Weltanschauungsfragen, die Auftritte des 73-Jährigen. Wunderheilungsberichte aus Afrika hält der Pastor für zweifelhaft. Wundersames, das sich auf deutschen Bühnen ereignet haben soll, erklärt Schnare so: „Da ging es wohl mehr um Leiden orthopädischer Art. Knie und Rücken, Beschwerden, die sich gebessert haben, Dinge, sie sich psychosomatisch erklären lassen.“ Natürlich könnten Gläubige im Gebet um Heilung bitten, sagt Schnare. Reinhard Bonnke jedoch wirft er vor, den Eindruck zu erwecken, direkt heilen zu können. „Das ist Okkultismus aus christlicher Sicht.“

Hannoversche Allgemeine Zeitung, 20. November 2013

27. September 2011
Scharlatanerie

Der Zürcher Sektenexperte Hugo Stamm warnte: Bonnke behaupte, auch schlimmste Krankheiten liessen sich durch den rechten Glauben heilen. Diese «Heilungsgottesdienste» seien aber «Scharlatanerie».

Berner Zeitung, 10. September 2011

2. Juni 2009
Treffen in Spanien

Leaders of churches and church networks from across Europe met together recently in Spain to look at Europe's future and how it can be impacted through the Christian message.

Christian Today, 2. Juni 2009

20. März 2009
Kein echter Dialog auf Augenhöhe

Kritisiert werden auch charismatische Werke und Gemeinden, darunter das von Reinhard Bonnke geleitete Missionswerk „Christus für alle Nationen“ (Frankfurt am Main) und die Biblische Glaubensgemeinde Stuttgart mit Pastor Peter Wenz. Laut Lambrecht und Baars erheben sich bibeltreue Christen über andere Religionen und über Menschen, die nicht an einen Gott glauben. Selbst Christen, die anders glaubten, würden oft als „lau“ oder „gleichgültig“ bezeichnet. Fundamentalisten wollten keinen echten Dialog auf Augenhöhe.

Buchbesprechung

18. Dezember 2008
Gesund - Rollstuhlfahrer - gesund

Solche “Rollstuhlheilungen” während einer Massenevangelisation erfreuen sich allgemeiner Beliebtheit. So erzählte mir ein Afrikamissionar, den ich kürzlich nach Tansania begleitete, wie seine Kinder Augenzeugen einer Evangelisation von Reinhard Bonnke in Nairobi waren. Sie saßen auf einer Empore mehr am Rande und registrierten, wie eine gesunde Person sich in einen Rollstuhl setzte und nach vorne zur Bühne geschoben wurde. Unter großer Begeisterung und freudigen Hallelujarufen sprang der „Geheilte“ aus seinem Stuhl. Daraufhin haben sich viele „bekehrt“.

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5. November 2008
Nach Deutschland kommen

Evangelist Reinhard Bonnke has challenged Nigerian preachers to travel to Germany, his country, to preach the gospel like he is doing in Nigeria.

He threw the challenge yesterday in Calabar while fielding questions from newsmen on his way to Ikot-Ekpene, in Akwa Ibom, for a five-day crusade.

Allafrica.com, 5. November 2008

11. Oktober 2008
Wunderheilungen statt Schweinkram?

Geht man ins Internet, geht einem so manches ins Netz. Beispielsweise die Meldung, dass der Schnell- und Lautsprecher Dieter Thomas Heck vom Arbeitskreis Christlicher Publizisten (ACP) geehrt worden ist, weil der 70-Jährige seine Bühnenkarriere mit „…und ich glaube an Gott“ beendet habe. Außerdem unterzeichne Heck seine Briefe mit „…und Gottes Segen“. Ansonsten findet der ACP das Fernsehprogramm nicht immer so besonders. Viel zu selten werde für den christlichen Glauben geworben - wie das wohl mühelos möglich wäre mit der Verbreitung positiver Botschaften beispielsweise von Reinhard Bonnke.

Dieser Evangelist ist bekanntermaßen meistens in Afrika unterwegs, heilt einen Kranken nach dem anderen und erweckt sogar Tote wieder zum Leben. Verlangt man dafür Beweise, ist er schon wieder woanders. Aus Nigeria soll er sogar Hals über Kopf geflüchtet sein, weil man ihm auf die Heilungs-Schliche gekommen ist. Das berichtete die deutsche Botschaft im Jahre 1998.

Das müsste man sicherlich verschweigen, wenn Bonnkes Botschaften, verbreitet im Schein von Fackeln, eine positive Wirkung haben sollen. Allerdings ist auch Reinhard Bonnke schon 68 Jahre alt und hätte nur noch eine Fernseh-Zeit von zwei Jahren vor sich, wenn Dieter Thomas Heck ein Vorbild für ihn wäre. Außerdem: Die ach so positiven Botschaften dieses Evangelisten werden schon über einen Fernsehkanal verbreitet. Soll dieser Wunderheiler vom ACP etwa ins Erste oder ins Zweite gehievt werden?

Nicht positiv findet dieser Arbeitskreis: Auf dem Fernsehprogramm stehen eher ungewöhnliche Sexpraktiken als Bekenntnisse zum Christentum. Dazu sei angemerkt: Während unsereins sich Krimis oder Fußballspiele anschaut, flimmern bei so manchem christlichen Publizisten offenbar Dinge über den Bildschirm, von denen wir noch gar nicht gewusst haben, dass wir sie Fernsehabend für Fernsehabend gezeigt bekommen.

Es ist schon ein Kreuz mit diesen Moralaposteln: Sie vergessen immer, wo sie ihre Fernbedienung hingelegt haben und müssen sich deshalb so manchen Schweinkram anschauen.

Wieder Wunderheilungen

K a f a c h a n (idea) - In Afrika hat eine neue Missionskampagne des deutschen Evangelisten Reinhard Bonnke (Frankfurt am Main) begonnen. Sie findet vom 20. bis 24. August in der nordnigerianischen Stadt Kafachan statt.

idea, 23. August 2008

Wunderheiler Bonnke

A controversial German faith healer who claims to have raised the dead is to visit Bradford.

Reinhard Bonnke says he has brought a man back to life who had been certified dead for 48 hours, and healed a woman of the blindness she had suffered for 15 years.

Telegraph & Argus, 25. Juli 2008

Dieser Feiertag macht Kirchen sprachlos

Wenn es in einigen Monaten wieder Weihnachten ist, werden ab September in Supermärkten Schoko-Weihnachtsmänner angeboten, und wenn es in einigen Monaten wieder Ostern ist, sehen die Schoko-Figuren wochenlang aus wie Osterhasen.

Pfingsten aber kommt immer still und leise und geht auch still und leise wieder vorbei. Keine Kasse klingelt deswegen süß, nirgendwo werden Markttore für Kunstgewerbliches geöffnet, kein Pastor erklärt uns täglich im Radio, was wir demnächst feiern, wenn wir erst alle Geschenke gekauft haben. Dieser Feiertag macht die Werbewirtschaft ähnlich rat- und sprachlos wie die Kirchen.

Männer, die in einem Haus sitzen, über dem der Himmel braust, Männer, die von einer Minute zur anderen jede Sprache beherrschen und jedem in seiner Muttersprache antworten, das wirkt zu unheimlich. Daraus kann niemand eine einfache Geschichte machen, die ohne viel Nachdenken erzählt und gefeiert wird. Eine solche Geschichte birgt Gefahren, am besten täte man sie ab wie einige damals, die davon ausgegangen sind, dass diese Männer einfach nur betrunken waren.

Einfach abtun können die Kirchen Pfingsten aber nicht, weil ihre Lehre sonst ins Wanken geriete, zu Gott und zu Jesus gehört der Heilige Geist. Doch Letzterer weht laut Bibel, wo er will - und da er bis heute über keiner Kirche geweht hat, müssen Päpsten hin und wieder ein paar kleinere Wunder zugeschrieben werden, während die evangelische Kirche sogar darauf verzichten muss.

Ein paar Glaubensgemeinschaften, die kleiner sind als die evangelische und die katholische, haben diese religiöse Lücke erkannt und behaupten entweder einfach, dass der Heilige Geist bei ihnen noch wirke, sie üben sich deshalb in Zungenreden und Ekstase, doch irgendwann fliegt der Schwindel auf, oder sie behaupten, dass man den Heiligen Geist spenden könne, man müsse nur ein bestimmtes Amt haben und die Hände auflegen, doch anschließend geschieht nichts, was man auch nur annähernd mit dem Pfingstwunder vergleichen könnte.

Was tun? Dies: Pfingsten zur Geburtsstunde der Kirche erklären. Doch: welcher Kirche? Schon braust die nächste Frage ins christliche Glaubensgebäude. Zu der sich diese gesellt: Geburtstage feiert man doch fröhlich und ausgelassen - wie Weihnachten die Geburt von Jesus - warum dann diese Stille und Sprachlosigkeit zu Pfingsten?

Siehe auch

Ideales Schlachtfeld

Auge um Auge, Zahn um Zahn, heißt es in Nigeria, wo etwa gleich viele Christen und Moslems leben. „Ein ideales Schlachtfeld für den Religionskrieg Radikaler“, meint ein italienischer Terrorismusexperte. Zu den Radikalen gehört auch ein Deutscher: Der Evangelikale Reinhard Bonnke versammelt regelmäßig Hunderttausende bei seinen Massenevangelisationen. Nach jedem Auftritt konvertieren Tausende Moslems zum Christentum, wie die Website des selbst ernannten „Mähdreschers Gottes“ stolz verkündet. Für viele bedeutet das massive Probleme.

Focus online, 1. März 2006

Spott über arme Christen

Die Veranstalter von "Calling All Nations", darunter auch die Evangelisten Walter Heidenreich, Peter Wenz und Reinhard Bonnke, die Bibelschule Gandersheim oder das Missionswerk Karlsruhe, verträten zudem ein so genanntes "Wohlstandsevangelium" unter dem Motto: "Glaube richtig und du wirst reich und bleibst gesund!". Dies sei ein "Spott über arme und kranke Christen", heißt es in dem Newsletter weiter.
Christliches Medienmagazin Pro, 16. Juni 2006

Eindeutig Betrug

In dem Programm schwenkte dann die Fernsehkamera auf den Bereich unterhalb der Bühne, wo Leute aus der Menge dafür ausgewählt wurden, wer auf die Bühne kommen sollte, um ein Zeugnis einer Heilung abzugeben. Es gab eindeutigen Beweis von Betrug, nachdem die meisten potentiellen Teilnehmer von der Bühne abgehalten wurden. Eine Person, die zwecks Zeugnis ausgewählt wurde, behauptete blind gewesen zu sein und könne nun sehen, aber es konnte dann gezeigt werden, wie der Betreffende auch schon zuvor sehen konnte.
ohne Datum

Grundsätzlich fraglich

Bonnkes Heilungen sind naturgemäss hochumstritten. Dass Bonnke kaum auf medizinisch dokumentierte Heilungen hinweisen kann, bestreitet eigentlich niemand. Kritikern ist aber das Sich-Ereignen von Wundern bei Bonnkes Veranstaltungen grundsätzlich fraglich. So meint Heidemarie Cammans von der Sekten-Info Essen in einem Interview mit der Zeitschrift Focus über eine Veranstaltung Bonnkes. "Da wird kein Bein länger und keins kürzer". Bonnkes Show charakterisiert Cammans so: "Im christlichen Sinne ist das Sünde."
Relinfo Schweiz, 1998

Krücken in die Höh´

Vielfach suchen die Eltern auch "Heilskirchen" auf, die von Sekten in Ghana betrieben werden. Durch Handauflegen, "heilige" Wasser und andere Mittel wird dort versucht, die geistige Behinderung zu heilen (vgl. zur Funktion von Sekten ausführlicher ASSIMENG 1986, 1989). Als 1990 Reinhardt Bonnke, ein deutschstämmiger Südafrikaner, mit großem Gefolge nach Lomé kam, wurde ein Sumpfgebiet zwischen zwei Lagunen trockengelegt. Nach Radio- und Fernsehaufrufen kamen aus dem ganzen Land behinderte Menschen, um geheilt zu werden. Der Ort heißt seitdem "place Bonnke". Nach Augenzeugenberichten wurden "Behinderte" aus Ghana eingeschleust, um im passenden Augenblick ihre Krücken in die Luft zu werfen und wieder gehen zu können.
Hier gefunden

Autor des Rundbriefs ist Professor Dr. Adrian Kniel aus Kassel
- Studium der Soziologie, Sozialpsychologie und Erziehungswissenschaften an den Universitäten Erlangen-Nürnberg, FU Berlin und Mannheim ( Dipl. Soziologe, 1971)
- Mitarbeiter beim Deutschen Bildungsrat , zuständig für den Ausschuß „ Sonderpädagogik“ (1971-1974)
- Wissenchaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Schulpädagogik der Ruhr Universität Bochum, Promotion zum Dr. phil (1977)

- Akademischer Rat an der Abt. für Heilpädagogik der PH Rheinland in Köln (1980)
Staatsexamen Lehramt an Sonderschulen PH Ruhr Dortmund ( 1980)
Berufung zum Professor am Fachbereich Sozialwesen, Lehrgebiet Behindertenpädagogik ( 1980)
- Aufbau und Leitung der ersten Schulen für geistigbehinderte Kinder und Jugendliche in Togo ( Westafrika) (1987-1991)

Bedrohung für Menschenrechte

Mit scharfen Worten hat sich die Parlamentarische Versammlung des Europarats gegen die Einbeziehung der Schöpfungslehre (Kreationismus) in den Schulunterricht gewandt. In einer Entschließung, die am 4. Oktober in Straßburg mit 48 gegen 25 Stimmen verabschiedet wurde, heißt es: „Wenn wir nicht acht geben, könnte der Kreationismus zu einer Bedrohung für die Menschenrechte werden.“

Die Schöpfungslehre dürfe nicht als gleichberechtigte Wissenschaftsdisziplin neben der Evolution behandelt werden. Kreationisten seien vor allem Christen und Muslime. Ihr Hauptziel sei der Bildungssektor. Es bestehe die „große Gefahr, in den Köpfen der Kinder eine bedenkliche Verwirrung zwischen Überzeugung oder Glaube und Wissenschaft zu verursachen“, heißt es in einer Mitteilung der Kommunikationsabteilung der Parlamentarischen Versammlung. Das Konzept des Intelligenten Designs, das eine Brücke zwischen Evolution und Schöpfungslehre schlägt, werde subtiler präsentiert und versuche, diesen Ansatz als wissenschaftlich darzustellen – genau darin bestehe die Gefahr, so die Abgeordneten.
idea, 5. Oktober 2007

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